Pressemitteilung
Treffpunkt Mediennachwuchs 2011
Jugendliche gehen souverän mit dem Medienensemble um
Leipzig, 3. Mai 2011 - Mit dem Zusammenwachsen ehemals getrennter Medienbereiche auf technischer wie auch auf inhaltlicher Ebene verändert sich
zugleich die Mediennutzung insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. Wie man unter den Bedingungen einer zunehmenden Medienkonvergenz erfolgreich
mit jungen Mediennutzern kommunizieren kann, diskutierten Experten aus Wissenschaft und Praxis beim Treffpunkt Mediennachwuchs im Rahmen des
Medientreffpunkt Mitteldeutschland.
Inhalte wie Harry Potter sind schon längst nicht mehr nur an einzelne Medien wie das Buch gebunden, sondern werden gleichzeitig auch als Film,
Computerspiel, Internetseite oder Hörbuch angeboten. Doch wie sich in Befragungen immer wieder zeigt, "gehen Kinder und Jugendliche im Alter
von 12 bis 19 Jahren recht souverän mit dem mehr und mehr ineinander verschmelzenden Medienensemble um", so Mathias Berek (wissenschaftlicher
Mitarbeiter im Projekt Medienkonvergenz Monitoring der Universität Leipzig). Dabei würden neue Medien die etablierten aber nicht ersetzen,
sondern von den Kindern und Jugendlichen als Ergänzung zum vorhandenen Angebot wahrgenommen. Auf inhaltlicher Ebene stehe für die Kinder und
Jugendlichen bei der Mediennutzung vor allem der Bezug zur eigenen Lebenswirklichkeit im Vordergrund.
Aus der Praxis heraus kann man diesen Ergebnissen zustimmen, so die Einschätzung von Janos Burghardt (GeschŠftsführer der YAEZ-Verlag GmbH).
So seien Jugendliche durchaus an politischen Themen wie Chancengleichheit oder Ausbildungsgerechtigkeit interessiert - unter der Voraussetzung
einer mediengerechten Aufbereitung solcher Themen. Während die Platzierung von politischen Themen in der Print-Ausgabe der Schülerzeitung YAEZ
eher eine Orientierungsfunktion biete, setze man in den neuen Medien dagegen verstärkt auf eine Rückbindung der Leser durch soziale Medien wie
etwa facebook oder SchülerVZ.
In Hinblick auf Werbung und Marketing forderte Christopher Schering (Geschäftsführer cobra youth communications) ein "kulturelles Umdenken bei Unternehmen und
Werbetreibenden". Vielversprechender als "push-orientierte" Marketing-Strategien seien offenere Kommunikationsformen, die den Mediennutzern den Dialog anbieten
sowie Kontaktmöglichkeiten eröffnen. Glaubwürdigkeit und Transparenz seien dabei der Schlüssel für eine erfolgreiche Kommunikation. Einem Werbeverbot in
Medienangeboten für Kinder und Jugendliche stand Schering kritisch gegenüber: Medienkompetenz müsse vor allem im Elternhaus und den Schulen vermittelt werden,
in Hinblick auf die Werbetreibenden sprach sich Schering jedoch für einen "code of conduct" aus, um zu verhindern, dass die Unerfahrenheit von jungen Mediennutzern
durch die Werbeindustrie ausgenutzt wird.
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