Pressemitteilung

Treffpunkt Mediennachwuchs 2010







Junge Medienmacher – Geld und Social Media

Auf dem Treffpunkt Mediennachwuchs im Rahmen des Medientreffpunkt Mitteldeutschland wurde heute „Junge Medienmacher – Entwicklungen, Probleme, Perspektiven“ diskutiert. Mit Christian Bollert (detektor.fm) und Christoph Kruse (90elf) saßen zwei Webradiomacher zwei Vertretern des Printmediums, nämlich Johanna Lemke (kreuzer) und Jonas Plöttner (Kunststoff) gegenüber, die Moderation übernahm ebenfalls ein Radiomacher: Felix Hügel vom Uniradio mephisto 97.6 .

Bollert und Kruse erzählten zunächst beide von den Anfangszeiten ihrer Projekte. Beide sahen die Möglichkeit dank der digitalen Technik nun mit relativ überschaubaren Mitteln ein Radioprogramm für ganz Deutschland machen zu können, und nicht auf das regionale beschränkt zu sein, als essentiell für ihre Projekte.

Kunsttoff-Herausgeber Jonas Plöttner erzählte, er und seine Mistreiter hätten damals einfach das Gefühl gehabt, dass es ein Kulturmagazin für Mitteldeutschland geben müsse. „Es ist wichtig, dass wir über die Kulturlandschaft der Region berichten.“, so Plöttner.

Sehr schnell kam die Runde auf Fragen der Wirtschaftlichkeit zu sprechen, und welchen Preis man dafür zu zahlen bereit sei. Die Chefredakteurin des Leipziger Stadtmagazins kreuzer, Johanna Lemke, unterstrich die Bedeutung der redaktionellen Unabhängigkeit: „Es ist uns ganz wichtig, Anzeigen und Redaktion strikt getrennt zu halten“, so Lemke, „Man verkauft sonst alles, was man hat“. Die Webradiomacher trieb dagegen eher die Frage um, wie man das Genre Webradio überhaupt bei den Werbekunden etablieren kann. Da sei noch ein langer Weg zu gehen.

Eine andere Frage war, weshalb junge Menschen sich entscheiden, bei Projekten, wie etwa dem kreuzer oder detektor.fm zu arbeiten, die ihnen in finanzieller Hinsicht nicht viel zu bieten haben. „Wir haben eine hohe Wahrnehmung bei Medienentscheidern“, sagte Bollert, außerdem könnten junge Medienmacher bei ihnen Qualifikationen sammeln, die sie im späteren Berufsleben weiter bringen würden. Lemke nannte den Kreuzer ein „Sprungbrett“ für junge Journalisten.

Vor allem für Webradios sei die Bedeutung von Social Media Bedeutung kaum zu überschätzen, darin waren sich Bollert und Kruse einig. So kämen etwa 20 Prozent der detektor.fm-Nutzer über Facebook, sagte Bollert. 60 bis 70 Prozent der Nutzer von 90elf würden nicht über die Homepage, sondern über andere Anwendungen zuhören, ergänze Kruse. Er unterstrich außerdem die Wichtigkeit de Mobilfunks für 90elf: „Wir hatten im letzten Monat genauso viele Zugriffe über unsere Website wie über unsere iPhone-App.“
Die Print-Vertreter standen dem Thema mit gemischten Gefühlen gegenüber. „Wir sind ein Print-Magazin, und das wollen wir auch bleiben“, so Johanna Lemke. Man müsse zwar auf die Entwicklungen reagieren, müsse sich aber auch fragen, was der Gang auf die jeweiligen Plattformen für das Heft bringen solle.


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