Pressemitteilung
Treffpunkt Mediennachwuchs 2010
Zuhören will gelernt sein
Zuhören können ist keine Selbstverständlichkeit, weder für Kinder und Jugendliche noch für deren Eltern. Bereits heute haben Schüler durch Hörclubs, Schulradios oder Projekten wie dem Anfertigen von Audioguides die Gelegenheit, Medienkompetenz und gleichzeitig Fähigkeiten zu erwerben, die für den Lernerfolg eine wichtige Voraussetzung sind. Das Thema Zuhören sollte daher stärker in Lehrpläne und Lehrerausbildung integriert werden, darüber waren sich Marion Glück-Levi, Vorsitzende des Vorstands der Stiftung Zuhören, Marion Nagel, Geschäftsführerin von media:port und Katja Röckel, Medienpädagogin beim Radio-Verein Leipzig e.V. einig, die am Mittwoch im Rahmen des Treffpunkt Mediennachwuchs beim Medientreffpunkt Mitteldeutschland unter der Überschrift „Selber funken – besser hören“ diskutierten.
Zuhören sei im Kontext der kulturellen Bildung zu verorten, so Marion Glück-Levi, insofern sei zu hoffen, dass das Zuhören, das bereits in zwei Bundesländern fächerübergreifend in die Lehrpläne aufgenommen wurde, auch in anderen Ländern zukünftig zum Unterrichtsalltag gehört. Weiterhin betonte Glück-Levi, dass das Thema Zuhören zwar insgesamt auf großes Interesse bei allen Beteiligten stoße, nichtsdestotrotz oft aber der politische Wille für eine finanzielle Unterstützung in größerem Rahmen fehle. Insofern gehe es im Rahmen der Arbeit der Stiftung Zuhören zunächst darum, das Thema weiter in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und politische Fürsprecher für sich zu gewinnen.
Auch Marion Nagel machte auf die fehlende institutionelle Förderung für medienpädagogische Projekte zum Thema Zuhören aufmerksam. Aus der täglichen Zusammenarbeit mit Schulen berichtete Nagel, dass diese oft den finanziellen Aufwand zur Realisierung einzelner Projekte unterschätzen würden. Weiterhin plädierte Marion Nagel ebenso wie Glück-Levi für eine bessere Integration des Themas in die Lehrerausbildung
Katja Röckel betonte insbesondere, dass neben dem Erlernen des Zuhörens Kindern und Jugendlichen auch die Möglichkeit geboten werden sollte, selbst gehört zu werden. Im beruflichen und familiären Alltag würden gerade Erwachsene sich oft nicht die Zeit zum zuhören nehmen, insofern sei es in der medienpädagogischen Arbeit ebenso wichtig, die Eltern für das Thema Zuhören zu sensibilisieren.
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