Pressemitteilungen der Veranstaltungen


Montag, 5. Mai 2007
13.30 bis 15.00
Kinderzeitungen
- Modelle, Anspruch, Markt
15.30 bis 17.00
Das informierte Kind
- TV, Online, Radio
15:30 bis 17:00
Wege in die Medien


Dienstag, 6. Mai 2007
11.30 bis 13.00
Langeweile im Netz
- Nur dabei statt mittendrin
14.00 bis 15.30
Exhibitionismus im Netz
- Jeder darf es wissen
16.30 bis 18.00
Vereint im Spiel
- Die soziale Dimension


Mittwoch, 7. Mai 2007
09.30 bis 11.00
Früher hieß es Radio
- Jugend hört anders
14.00 bis 15.30
Kompetenz für alle
- Auf der Suche nach dem Modell
16.45 bis 18.00
Internet total
- Wie prägt das Netz die Jugend?
Pressemitteilung

Treffpunkt Mediennachwuchs 2008







Verantwortung der Plattformanbieter
Für Jugendschutz in sozialen Netzwerken ist Selbstkontrolle der Community zu wenig

Soziale Netzwerke im Internet bedienen das Bedürfnis, sich öffentlich darzustellen. Dabei hat der Großteil der Web-Nutzer aber Angst, sich zum Beispiel mit peinlichen Hobbys zu blamieren. Das haben Plattformbetreiber in einer Diskussion mit Vertretern des Jugendschutzes im Netz und der Freiwilligen Selbstkontrolle auf dem Treffpunkt Mediennachwuchs in Leipzig deutlich gemacht. Während SchülerVZ als größtes deutsches Netzwerk täglich 10.000 neue Nutzer registriert, halten sich Millionen anderer Internet-User (noch) heraus aus dieser Welt.

Philippe Gröschel von studiVZ verwies auf eine beeindruckende Bilanz. Innerhalb weniger Monate hat SchülerVZ die 3,5 Millionen-Marke erreicht und das rasante Wachstum halte an. Rund zwei Drittel der Mitglieder würden sich täglich einloggen. Sie hätten bereits 150 Millionen Fotos hochgeladen – pro Tag kämen 800.000 hinzu. Ein Vorabscreening sei bei diesem Datenaufkommen nicht möglich. „Die Kontrolle durch die Community ist ohnehin viel wirkungsvoller“, sagte Gröschel. Ohne das Wissen der Mitglieder seien anstößige Fotos zum Beispiel von Lehrern ohnehin nicht zu identifizieren.

Dem widersprach Verena Weigand von der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM). Sie betonte die Verantwortung der Plattformbetreiber. „Die meisten Unternehmen investieren zu wenig in den Jugendschutz“, sagte sie. Dabei könnten sich die Plattformbetreiber bei Fehlern in dieser Hinsicht auch nicht ewig darauf berufen, dass sie erst neu am Markt seien. Die reale Gesellschaft sei reguliert, warum nicht auch das Internet? Weigand weiter: „Für jeden Bäcker halten Handwerk und Gesetzgeber strenge Regeln bereit, eine Plattform im Netz kann dagegen jeder eröffnen.“

„Die chinesische Lösung ist nicht unsere Lösung“, stellte Harald Geywitz von der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. (FSM) in dem Zusammenhang klar. In Deutschland würden Seiten nicht einfach gesperrt, sondern der Dialog mit dem Anbieter gesucht. Gleichwohl brauche das Internet Regeln, die wenigstens in ganz Europa gelten würden. Heike Troue, die Geschäftsführerin von Deutschland sicher im Netz e.V. erinnerte daran, dass die wenigsten Nutzer von Internet-Plattformen wirklich erwarten, dass sie mit ihren Einträgen Öffentlichkeit herstellen. Deshalb würden viele unvorsichtig sein, obwohl die Sensibilität schon zugenommen habe. „Das ist eine Frage der vermittelten Kompetenzen“, sagte Troue. „Am wirksamsten ist es, wenn jeder seine eigenen Daten immer wieder selbst recherchiert.“

Bei „toggo.de“, der Internet-Plattform für Kinder, seien die persönlichen Profile nicht so aussagekräftig, sagte Carola Krebs von Super RTL. Die Kinder suchten vor allem den Online-Kontakt zu ihren Mitschülern. Dennoch würden alle Inhalte von der Redaktion geprüft, bevor sie veröffentlicht würden, und es gebe nur einen moderierten Chat. „Unsere Plattform lebt vom Vertrauen der Nutzer und vor allem ihrer Eltern“, betonte Krebs.

Ulrich Böhme

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Pressekontakt:
Thomas Köhler
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